
Prof. Dr. Andrea Kienle

Am 14. November 2019 kamen die Promovierenden zum fünften
Fokus-Workshop des Forschungsverbundes NRW Digitale Gesellschaft im Institut
für Sprach-, Medien- und Musikwissenschaften der Universität Bonn zusammen.
Mit Blick auf die bisherige zweijährige erfolgreiche Laufzeit des Graduiertenkollegs stand der Workshop ganz im Zeichen der Themen „Konsolidierung, Nachjustierung & Perspektivierung“. Ziel war es, gemeinsam mit den Promovierenden sowohl die bisherige Projektlaufzeit zu reflektieren als auch das interdisziplinäre Qualifizierungsprogramm für die restliche Laufzeit bedarfsorientiert und konsensuell festzulegen. Grundlage für diesen Konsolidierungsprozess bildeten eine umfassende im Vorfeld durchgeführte Bedarfserhebung in den Projekten sowie die Empfehlungen des Advisory Boards.
[:de]In Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden die Chancen und Gefahren einer Fragmentierung des Medienangebots und dessen Publikum intensiv diskutiert. Den zahlreichen Hoffnungen und Befürchtungen, die mit dieser Veränderung verbunden werden, steht eine eher magere empirische Befundlage gegenüber. In dem Forschungsvorhaben verfolgen zwei ineinander verzahnte Promotionen das Ziel, aus medienökonomischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive den derzeitigen Stand und den Verlauf der Fragmentierung online zu ermitteln und zu erklären. In der publikumszentrierten Dissertation werden die Verläufe und Determinanten der Publikumsfragmentierung bestimmt. Dazu werden die Daten der umfassendsten Reichweitenerhebung online in Deutschland, die MA Internet, aufbereitet und für die wissenschaftliche Nutzung zur Verfügung gestellt. In der angebotszentrierten Dissertation wird die Fragmentierung des Medienangebots analysiert und auf ihre Markteffekte hin untersucht. Hierbei geht es insbesondere um den Einfluss neuer Werbeformen online sowie der Vermeidung von Werbung auf Fragmentierung und einer möglichen Konsolidierung des Medienmarktes online. In einem dritten Schritt werden die Befunde beider Dissertationen zu einem interdisziplinär gewonnenen Gesamtbild der Fragmentierungsprozesse online in Deutschland zu einer zuschauzentrierten Perspektive zusammengeführt. Daraus kann der Stand der Fragmentierung bestimmt werden und es können darauf aufbauend politische Gestaltungsoptionen für eine Stärkung der Demokratie abgeleitet werden. Beide Arbeiten basieren dabei auf den zu erschließenden Datensätzen der MA Internet.
Detailierte Informationen zum Projekt und zu den Projektbeteiligten[:]
Am 23. September kam das Advisory Board des Forschungsverbundes NRW Digitale Gesellschaft zu einem ersten gemeinsamen Arbeitstreffen in Bonn zusammen.
Der erste Teil des Tages sah ein internes Arbeitstreffen vor, das der Vorstellung des Forschungsverbundes von Seiten der Koordinationsstelle (Prof. Dr. Caja Thimm & Dr. Mario Anastasiadis) diente und den Mitgliedern des Advisory Boards Gelegenheit gab, Struktur und wissenschaftliche Ausrichtung des Verbundes (Projekte, Profil und Qualifikationsprogramm) besser kennenzulernen und zu reflektieren. Es folgte ein konstruktiver Dialog, in dem die Beiratsmitglieder ihre Expertisen und Erfahrungen auf den jeweiligen Forschungs- und Praxisfeldern eingebracht und so zur Weiterentwicklung des Verbundes beigetragen haben. Zentrale Gegenstände des Austausches waren Fragen der Theorie- und Methodenbildung sowie Chancen und Herausforderungen von Interdisziplinarität und Praxistransfer. Zudem gab das Treffen den Anwesenden Gelegenheit zur Besprechung organisatorischer Anliegen, darunter die Wahl eines Sprechers, einer Sprecherin des Advisory Boards, in deren Ausgang Prof. Dr. Andrea Kienle (FH Dortmund) einstimmig gewählt und somit ins Management Board entsandt wurde.
Um darüber hinaus einen direkten Austausch mit Vertreter*innen der Forschungsprojekte zu ermöglichen, wurde der zweite Teil des Treffens am Nachmittag für die Projektbeteiligten geöffnet.